Raphaela Dell

Mit einer Kombination aus Psychologie, Organisationslehre und Methoden aus der Welt der Kultur und der Philosophie, befähigt sie Menschen ihr Potential voll zu nutzen.

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Shakespeare goes Business - Worte für die Ewigkeit

Wenn du den Namen Shakespeare hörst, denkst du wahrscheinlich an Schulstunden, in denen Lehrer die Sprache eines längst vergangenen Zeitalters zu erklären versuchten, oder an komplizierte Monologe, die scheinbar nichts mit deinem Alltag zu tun haben. Aber was, wenn ich dir sage, dass Shakespeare überraschend relevant für moderne Leadership- und Innovationsthemen ist?

Ja, du hast richtig gehört: Der Mann, der vor über 400 Jahren in Stratford-upon-Avon geboren wurde, hat nicht nur Klassiker wie Hamlet oder Romeo und Julia verfasst, sondern auch eine beeindruckende „Playbook“ für Führungskräfte und Innovatoren hinterlassen.

Warum Shakespeare so innovativ war? Weil er selbst die Innovation war.

Ein Querdenker vor seiner Zeit

Shakespeare war kein Freund von Regeln. Die klassischen Vorgaben der dramatischen Dichtkunst – wie die Einheit von Zeit und Ort – interessierten ihn nicht im Geringsten. Stattdessen war ihm eines wichtig: eine spannende Geschichte. Und wenn die Fakten nicht passten? Nun, dann machte er sie passend.

Bill Bryson, der in seinem Buch Shakespeare: Wie ich ihn sehe die Person hinter den Werken beleuchtet, beschreibt den Dramatiker als regelrechten Regelbrecher. Bryson erklärt, wie Shakespeare geografische Fehler wie anatopische Segelmacher in Bergamo (einer Stadt ohne Meer) oder anachronistische Kirchturmuhren im antiken Rom einstreute, weil es dem Plot diente. Sein Ansatz? Kreativität vor Korrektheit.

Shakespeare war damit ein Meister der „disruptiven Innovation“ – er nahm bestehende Ideen, verwarf ihre starren Regeln und schuf etwas völlig Neues. George Bernard Shaw bemerkte einst: „Shakespeare war ein großartiger Geschichtenerzähler – solange jemand anders die Geschichte zuerst erzählt hatte.“ Doch Shakespeares Talent bestand darin, diese Geschichten zu nehmen und sie durch neue Perspektiven, sprachliche Meisterschaft und geniale Charakterzeichnungen unsterblich zu machen.

2035 neue Wörter und Phrasen für die Ewigkeit

Wusstest du, dass Shakespeare für den ersten aufgezeichneten Gebrauch von über 2000 neuen Wörtern verantwortlich ist? Noch beeindruckender ist, dass viele unserer heutigen Redewendungen auf ihn zurückgehen. Phrasen wie „pomp and circumstance“, „foul play“ oder „flesh and blood“ sind nicht nur in der englischen, sondern auch in der deutschen Sprache fest verankert.

Bryson nennt Shakespeare einen Mann mit „assimilativer Intelligenz“ – ein kreativer Alleskönner, der sein Wissen über Recht, Medizin, Militärstrategie und Naturgeschichte in seine Werke einfließen ließ. Und genau das macht ihn so inspirierend: Er verband scheinbar Unvereinbares zu etwas völlig Neuem.

Das ist Innovation in Reinform: verschiedene Wissensfragmente kombinieren, um einzigartige Lösungen zu schaffen.

Die Heldenreise: Ein universelles Muster für Wachstum

Ein weiteres Geschenk Shakespeares an die moderne Welt ist seine Fähigkeit, die menschliche Erfahrung so präzise und zeitlos zu beschreiben. Fast jedes seiner Stücke folgt dem Muster der sogenannten Heldenreise.

Dieses Konzept, das auch von Joseph Campbell und C.G. Jung intensiv untersucht wurde, beschreibt den Weg, den jeder von uns im Leben durchläuft:

  1. Die gewohnte Welt: Du beginnst in deiner Komfortzone.
  2. Der Ruf des Abenteuers: Etwas fordert dich heraus, deine Routine zu durchbrechen.
  3. Die Schwelle überschreiten: Du begibst dich in unbekanntes Terrain.
  4. Die Prüfung: Du stellst dich einer entscheidenden Herausforderung.
  5. Die Rückkehr: Du kehrst zurück, verändert und gestärkt.

Ob du ein neues Projekt übernimmst, ein Team leitest oder Innovationen vorantreibst – in all diesen Prozessen spiegelt sich diese Heldenreise wider. Und Shakespeare?                                                                    Er zeigt uns mit Figuren wie Henry V., wie Führungspersönlichkeiten durch Mut, Intuition und Kreativität Hindernisse überwinden und dabei zu Helden werden können.

Shakespeare als Inspirationsquelle für Innovation

Was können wir also konkret von Shakespeare für die Business-Welt lernen?

  1. Den Mut, Regeln zu brechen: Wie Shakespeare sollten wir uns nicht von starren Strukturen einschränken lassen. Innovation erfordert manchmal, den Status quo herauszufordern.
  2. Intuition und Neugier kultivieren: Shakespeare schöpfte aus einem breiten Wissensspektrum. Auch wir sollten bereit sein, Neues zu lernen und ungewöhnliche Verbindungen zu schaffen.
  3. Geschichten erzählen: Gute Führungskräfte inspirieren ihr Team durch Storytelling – eine Kunst, die Shakespeare meisterhaft beherrschte.

Seine Werke zeigen, wie wir unsere eigenen Potenziale freisetzen und wachsen können, indem wir uns unseren Herausforderungen stellen.

Warum Shakespeare zeitlos ist

Shakespeare ist mehr als ein Dramatiker. Er ist ein Denker, ein Innovator und ein Meister des menschlichen Geistes. Seine Heldenreisen sind Blaupausen für persönliches und berufliches Wachstum, seine Werke eine Schatztruhe an Inspiration.

Vielleicht sollten wir also nicht fragen, ob Shakespeare etwas mit Leadership und Innovation zu tun hat. Stattdessen könnten wir uns fragen: Warum haben wir nicht längst angefangen, von ihm zu lernen?

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