Raphaela Dell

Mit einer Kombination aus Psychologie, Organisationslehre und Methoden aus der Welt der Kultur und der Philosophie, befähigt sie Menschen ihr Potential voll zu nutzen.

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Sei nicht nur Freie(r) Redner:in. Sei Lebensholograph:in.

Lebensholographie: Die Kunst, Erinnerungen lebendig zu machen

Trauer ist ein intensives, manchmal überwältigendes Gefühl. Und doch ist sie ein unverzichtbarer Bestandteil des Lebens, der uns zeigt, wie tief unsere Verbindungen zu den Menschen sind, die wir lieben. In diesem Moment des Verlusts liegt eine besondere Aufgabe bei denen, die den Raum für Erinnerungen öffnen: Trauerredner*innen. Ihre Rolle ist mehr als das Rezitieren von Worten – sie sind Lebensholographen, die mit Geschichten und Emotionen ein vielschichtiges Bild des Verstorbenen erschaffen. Aber was bedeutet es, ein Lebensholograph zu sein?

Die Projektoren unserer Erinnerung

Stell dir vor, du sitzt in einem dunklen Raum. Ein Licht geht an, und langsam erscheint ein Bild auf einer Leinwand. Es ist nicht nur irgendein Bild – es ist eine lebendige Darstellung eines Menschen, mit all seinen Facetten, seinen liebenswerten Eigenheiten und den Spuren, die er in den Herzen anderer hinterlassen hat. Als Lebensholographen projizieren wir dieses Bild in den Raum. Wir nutzen Worte, Geschichten, Musik und Pausen, um die Erinnerungen so lebendig wie möglich zu machen. Wie ein Hologramm schweben diese Momente im Raum, berühren die Anwesenden und schaffen Verbindung.

Es geht darum, Erinnerungen sichtbar zu machen, die sonst vielleicht im Nebel des Schmerzes verborgen bleiben würden. Dabei stellen wir uns der Herausforderung, nicht nur die großen Meilensteine eines Lebens zu betonen, sondern auch die kleinen, feinen Details einzufangen, die einen Menschen wirklich ausmachen: Das Lachen bei einer bestimmten Anekdote, die besondere Vorliebe für ein Hobby oder den Geruch eines Lieblingsparfums.

Die Kunst der Lebensholographie

Ein Lebensholograph zu sein bedeutet, eine Vielzahl von Werkzeugen einzusetzen, um ein Gefühl von Lebendigkeit zu erzeugen. Dabei greifen wir auf unterschiedliche Mittel zurück:

  • Worte: Die richtige Sprache kann Wunder wirken. Wir schreiben Geschichten, die nicht nur faktenbasiert sind, sondern das Wesen des Menschen einfangen. Geschichten, die berühren, die trösten und die Verbindungen schaffen.

  • Musik: Musik ist nicht nur Begleitung. Sie kann Emotionen verstärken, Pausen unterstreichen und Erinnerungen wachrufen. Sie wird zu einem weiteren Faden im Gewebe der Rede.

  • Pausen: Die Magie einer guten Pause liegt darin, Raum für Gefühle zu lassen. In der Stille können die Worte nachhallen und die Anwesenden ihre eigenen Erinnerungen formen.

Die Lebensholographie ist damit kein statisches Handwerk, sondern ein dynamisches Zusammenspiel von Kreativität, Empathie und Technik. Es ist eine Kunst, die man verfeinern kann und die immer wieder neue Herausforderungen bietet.Dall E2~4

Die Haltung des Lebensholographen

Doch das Handwerk allein reicht nicht. Genauso wichtig ist die Haltung. Als Lebensholograph bist du nicht der Trauernde, sondern derjenige, der den Raum hält. Du bist präsent, aber nicht überwältigt. Du fühlst mit, ohne dich zu verlieren. Diese Balance ist essenziell, um die Aufgabe professionell und mit Herz zu erfüllen.

Eine Geschichte, die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, illustriert das perfekt: Ich durfte einmal eine Trauerfeier für eine Frau gestalten, die geistig eingeschränkt war und in einem Heim lebte. Ihre Lieblingszeit im Jahr war ihr Geburtstag. Deshalb entschieden wir uns, die Trauerfeier wie einen letzten Geburtstag zu gestalten – mit Luftballons, Gummibärchen und ihren Lieblingsliedern. Es war fröhlich, doch auch von tiefer Trauer durchzogen. In diesem Moment wurde mir einmal mehr klar, wie wichtig es ist, mit den Emotionen der Anwesenden verbunden zu sein, ohne die Kontrolle zu verlieren.

Warum Lebensholographie heute so wichtig ist

In einer Welt, die oft hektisch und oberflächlich erscheint, bietet die Lebensholographie etwas Seltenes: Tiefe. Sie schafft einen Raum, in dem Trauer nicht nur Schmerz, sondern auch Verbindung und Wärme bedeuten kann. Ein Raum, in dem Erinnerungen nicht verblassen, sondern leuchten.

Genau deshalb ist es meine Leidenschaft, diese Kunst weiterzugeben. In meinen Ausbildungen für freie Redner*innen lernen Teilnehmer*innen, wie sie Lebensholographen werden können: Wie sie die Werkzeuge des Schreibens, der Dramaturgie und der präsenten Rede beherrschen und gleichzeitig ihre eigene Haltung stärken.

Werde Lebensholograph!

Wenn auch du die Kunst der Lebensholographie erlernen möchtest, lade ich dich herzlich ein, an meinem nächsten Seminar teilzunehmen. Lerne, wie du Worte zu Bildern machst, wie du Erinnerungen projizierst und wie du Menschen in ihren schwersten Momenten Trost und Halt geben kannst.

📅 Nächste Termine: 20.04.2025 / 1.06.2025 / 21.09.2025 Intensivtage für Trauerredner:innen                 

📅 Nächste Termine: 12.05. - 14.05.2025 / 29.09. - 1.10.2025 Rednerausbildung kompakt

💻 Anmeldung: Rednerschule | Heldenschmiede Bremen

Sei nicht nur Redner. Sei Lebensholograph.

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